Lebenskompetenzen

Inhalt

Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert Lebenskompetenzen als diejenigen Fähigkeiten, «die es den Menschen ermöglichen, ihr Leben zu steuern und auszurichten und ihre Fähigkeit zu entwickeln, mit den Veränderungen in ihrer Umwelt zu leben und selbst Veränderungen zu bewirken».

Die Lebenskompetenzen

Überraschungsaufgaben · Zum Hauptmenü

Überraschungsaufgaben sind Tätigkeiten und Übungen, mit denen Lebenskompetenzen erlebt und trainiert werden können. Im Folgenden werden in Kürze die Lebenskompetenzen beschrieben, für die «feel-ok.ch | Abenteuerinsel» Überraschungsaufgaben bietet. 

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Ich bin, ich kann, ich sollte

Lebenskompetenzen im Gepräch. Mit diesen 5 Videoclips erleben Sie mit den Jugendlichen den normalen verrückten Alltag eines Heranwachsenden und leiten eine spannende Diskussion ein.

Selbstwahrnehmung

Die Jugendlichen wissen, wer sie sind, welche Stärken und Schwächen sie haben, was für sie gut oder schlecht ist und können erreichte Ziele als eigene Leistung bewerten.

Achtsamkeit

Die Jugendlichen erleben bewusst, was sie fühlen, was sie denken, was sie wahrnehmen und akzeptieren sich selbst und ihr Leben, so wie es ist.

Gefühlswahrnehmung

Die Jugendlichen wissen, wie sie sich fühlen, warum sie bestimmte Gefühle erleben und wie sie ihre Gefühle mit verschiedenen Begriffen nennen können.

Beziehungsfähigkeit

Die Jugendlichen können gut mit den Kollegen*innen zusammenarbeiten, eigene Anliegen kommunizieren und die Bedürfnisse anderer Menschen ernst nehmen. Sie können zudem Freundschaften schliessen, pflegen, beenden sowie Wünsche von anderen ablehnen.

Kritisches Denken

Die Jugendlichen sind sich bewusst, dass verfälschte, unkorrekte, ungenaue oder falsch interpretierte Inhalte zirkulieren. Sie wissen, wie man sie erkennt und wie man damit umgehen kann.

Selbstkritisches Denken

Die Jugendlichen sind bereit, eine Meinung oder eine Überzeugung zu revidieren, wenn sie neue Erkenntnisse gewinnen, die dagegensprechen. Sie sind auch bereit, ihre Grenzen zu erkennen, um Selbstüberschätzung zu vermeiden.

Stressbewältigung

Die Jugendlichen merken, ob sie gestresst sind und kennen problemlöseorientierte / emotionsregulierende Strategien, um damit umzugehen.

Entscheidungen treffen

Die Jugendlichen sind bereit und fähig, Entscheidungen zu treffen (auch unter Druck), Vor- und Nachteile für sich und für andere abzuwägen und die Handlung danach auszuführen.

Andere Lebenskompetenzen

Für folgende Lebenskompetenzen bietet «feel-ok.ch | Abenteuerinsel» zurzeit noch keine Tätigkeiten an. 

  • D | Umgang mit Gefühlen
    Die Jugendlichen können mit Gefühlen umgehen, ohne dass für sich und für andere Personen Schaden entsteht.
  • H | Kreatives Denken
    Die Jugendlichen sind fähig, für Problemstellungen und Aufgaben individuelle Lösungen zu erarbeiten, die ein gewisses Innovationspotential oder eine gewisse Originalität aufweisen.
  • J | Kommunikationsfertigkeit
    Die Jugendlichen können sich situativ angemessen verbal und nonverbal verständlich machen, sie können zuhören, eine Diskussion führen, Konflikte friedlich lösen.
  • L | Problemlösefertigkeit
    Die Jugendlichen können Probleme erkennen, beschreiben, (faire) Strategien zu ihrer Lösung überlegen und bei Bedarf Hilfe suchen.
  • M | Empathie
    Die Jugendlichen können sich in die Gedanken und Gefühle einer anderen Person hineinversetzen. Sie freuen sich, wenn sich jemand freut. Sie leiden mit, wenn jemand leidet.
     
Icon Ziel

Mehr Informationen über die Lebenskompetenzen

Weitere psychosoziale Begriffe · Zum Hauptmenü

Wer die Lebenskompetenzen aufmerksam liest, stellt fest, dass wichtige Begriffe aus der Psychologie wie die Selbstwirksamkeit von Bandura, das Kohärenzgefühl von Antonovsky (mit den drei Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit), sowie die Theorie der kognitiven Dissonanz nicht erwähnt werden. Diese fliessen stattdessen in die Lebenskompetenzen hinein:

  • Das Kohärenzgefühl spielt z.B. eine wesentliche Rolle bei der Stressbewältigung (I);
  • Wie man mit Dissonanzen umgeht, hat u.a. einen Einfluss auf das kritische (F) und selbstkritische Denken (G);
  • die Selbstwirksamkeit kann bestimmen, ob und welche Entscheidungen getroffen (K) werden.

Icon Anmerkung
  • Die Lebenskompetenzen bilden ein umfangreiches Gerüst, in die andere Erkenntnisse aus der Psychologie sowie die personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen gemäss Lehrplan 21 einfliessen können.

Kritische Betrachtung · Zum Hauptmenü

Lebenskompetenzen sind Fähigkeiten. Und Fähigkeiten gelten grundsätzlich als etwas Positives: je mehr man davon hat, desto besser.

Diese Sichtweise wird an dieser Stelle relativiert, um einerseits Abstand von der Illusion des perfekten Menschen zu nehmen, der alles kann und jede Herausforderung mit heldenhafter Bravour meistert, andererseits, um auch für mögliche Risiken von Kompetenzen zu sensibilisieren.

Das Thema ist sehr umfassend und äusserst komplex. An dieser Stelle wird es nur mit einigen Gedanken gestreift.

Priorisierung

Welche Kompetenzen eine Person im Leben braucht, hängt von ihrem sozialen Kontext sowie ihren Bedürfnissen ab. Das Ziel soll nicht sein, jede Fähigkeit bis ins kleinste Detail zu beherrschen, sondern diejenigen zu pflegen und zu fördern, welche für sich und für die Mitmenschen auch relevant sind.

Wechselwirkungen

Darüber hinaus sollen Kompetenzen nicht nur als Eigenschaft einer Person, sondern systemisch betrachtet werden. Eine Kompetenz, die sich in einem vertrauten Bereich bewährt hat, kann scheitern, wenn sich die Lebensbedingungen ändern.

Eine Schülerin kann z.B. im schulischen Setting im Umgang mit sozialen Beziehungen, Prüfungen und schulbezogenen Aufgaben Emotionen optimal regulieren. Wenn plötzlich ihre Mutter an Krebs erkrankt, können unerträgliche Gefühle sie trotzdem aus dem Gleis werfen.

Kompetenzen und äussere Bedingungen (wie das soziale Umfeld) stehen in Wechselwirkung. Entscheidend ist also nicht nur, ob man bestimmte Fähigkeiten hat, sondern welche Aufgaben damit bewältigt werden müssen.

Selbsteinschätzung

Ist eine relevante Fähigkeit zu wenig ausgeprägt, ist es sinnvoll, dies - liebevoll mit sich selbst - zu akzeptieren und daran zu arbeiten. Dies bedeutet aber auch, anzuerkennen, dass man Schwächen hat, anstatt sie zu verdrängen oder mit – für sich oder für andere Menschen – schädlichen Handlungen zu kompensieren, um das eigene Image / den eigenen Selbstwert zu schützen.

Mit sich selbst wohlwollend kritisch zu sein, ist eine zentrale Grundfähigkeit, die verdient hat, als selbstständige Kompetenz aufzutreten (G): eine Fähigkeit, die nicht bei allen Menschen, und – das muss man zugeben – auch nicht bei manchen erfolgreichen Leuten in Führungsposition anzutreffen ist.

Das selbstkritische Denken hat auch eine Schattenseite und diese erkennt man bei Menschen, die Mühe haben, sich selbst und ihre Fähigkeiten zu akzeptieren, d.h. ihren Wert und ihre Stärken zu valorisieren. Sie sind und sie können viel mehr als was sie sich zutrauen. In diesem Fall ist das primäre Ziel nicht die Förderung von Kompetenzen, sondern sich selbst aufzuwerten und das Vertrauen in sich zu steigern. «Mehr können» ist nicht immer der beste Weg: Manchmal ist es besser zu lernen, «sich zu schätzen, so wie man wirklich ist».

Chancen, Risiken und Werte

Kompetenzen sind Chancen, bergen aber auch Risiken. Wie das Dynamit: Das mächtige Instrument kann genutzt werden, um Tunnel zu bohren und weit entfernte Gebiete zu vereinen oder Menschenleben zu beenden.

Ein Beispiel: Die Fähigkeit, empathisch zu sein, kann in einer gut funktionierenden Freundschaft die Beziehung festigen, was als wichtige Ressource für die Bewältigung von schwierigen Herausforderungen gilt. Die gleiche Fähigkeit kann dennoch auch schlimme Auswirkungen haben, wenn diese von jemandem missbraucht wird, um persönliche Vorteile zum Nachteil anderer Menschen zu erzielen.

Die Förderung von Kompetenzen und die Reflektion über die persönlichen Werte, die das eigene Tun prägen, sollten deswegen parallel verlaufen, um die Chance zu vergrössern, dass mehr Kompetenz auch mehr Lebensqualität für sich und für die Mitmenschen bedeutet.


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